Windkraft Potenzialflächen LabertalRegionaler Planungsverband Donau-Wald
Dieser Auszug aus der aktuellen Teilfortschreibung des Regionalen Planungsverbandes Donau-Wald zeigt die Potenzialflächen für Windenergie im Labertal.

 

Windkraft ja, Umzingelung nein

Zur Sitzung am Montagabend durfte Bürgermeister Grau zahlreiche Zuhörer begrüßen.

Zu Beginn der Sitzung stellte Franz Moser von der Rottal Energie einen möglichen Solarpark auf einer sieben Hektar großen Ackerfläche zwischen Osterham und Ettersdorf vor. Der Solarpark würde mit einem Batteriespeicher versehen und eine adäquate Eingrünung ist ebenso angedacht wie ein ausreichend großer Abstand zur Kreisstraße. Die Gemeinderäte nahmen die Idee auf und werden in der nächsten Sitzung darüber entscheiden, ob die Gemeinde der Einleitung eines Bauleitplanverfahrens zustimmt. Im nächsten Punkt erörterte Michael Buschheuer, Eigentümer des Schlosses Grafentraubach, seine Idee, das erste mit einer klimaneutralen Energieversorgung ausgestattete Schloss in Deutschland zu realisieren. Dies ist jedoch nur möglich, wenn auf dem sogenannten Schlossacker auf einer Fläche von ca. 2.000 Quadratmetern eine Freiflächenphotovoltaikanlage genehmigt würde. Nachdem der Bauherr eine Höhenbegrenzung der Module von 1,50 Metern zusicherte und die Eingrünung 2 Meter hoch werden soll und zudem alle Nachbarn ihre Zustimmung zeigen, beschloss der Gemeinderat mehrheitlich seinerseits die Zustimmung zu erteilen. In einem weiteren Punkt wurden vom Gemeinderat die vorgebrachten Bedenken und Einwendungen zum Bebauungsplan „WA Am Ödwieser Weg Erweiterung II“ abgewägt und der Bebauungsplan mit Grünordnungsplan beschlossen. Ein Grundstückseigentümer in Franken plant auf einer freien Fläche im Süden des Ortsteils eine Bebauung mit vier Einfamilienhäusern. Nachdem jedoch viele Fragen offenblieben, da seitens des Interessenten bis dato keine weitergehende Kontaktaufnahme mit der Gemeinde erfolgte, vertagte der Gemeinderat diese Entscheidung. Einen weiteren Solarpark billigte der Gemeinderat im Ortsteil Leitersdorf auf einer Fläche von knapp drei Hektar und beschloss die frühzeitige Auslegung und Fachstellenbeteiligung. Der für die meisten Zuhörer interessanteste Teil erfolgte zum Schluss der öffentlichen Sitzung. Der Planungsausschuss des Regionalen Planungsverbandes Donau-Wald hat kürzlich getagt und eine Teilfortschreibung des Kapitels Energie/Windenergie beschlossen. In diesem ist insbesondere das Labertal und hier auch die Gemeinde Laberweinting mit äußerst vielen Potenzialflächen für die Windkraft dargestellt. Eine Rücksprache mit der Gemeinde erfolgte seitens des Planungsverbandes bislang nicht. Der Gemeinderat kam überein, dass hier unbedingt das Gespräch – zusammen mit weiteren betroffenen Bürgermeistern – gesucht werden muss, um so einen gerechten Interessensausgleich im Planungsgebiet zu schaffen. Direkt anknüpfend an diesem Punkt beriet der Gemeinderat über die in der vorausgegangenen Sitzung vorgestellten Pläne der Firma Georg Jos. Kaes GmbH über einen privaten Windpark östlich der Ortsteile Franken und Neuhofen. Nachdem auf dem Waldareal zwischen Hofkirchen und Neuhofen bereits seitens der Gemeinde nach derzeitigem Planungsstand sechs Windkraft anlagen errichtet werden sollen, plant die Georg Jos. Kaes GmbH auf dem Waldstück östlich von Franken und Neuhofen neun Anlagen. Da sich nur zwei auf Laberweintinger Gemeindegebiet befinden (die anderen auf dem Gebiet von Nachbargemeinden), kann der Gemeinderat auch nur diese direkt beeinflussen. Diese hohe Konzentration an Windkraftanlagen – die Gemeinde Mengkofen plant an der Grenze zu Laberweinting auch schon vier Anlagen - führt dazu, dass die Ortsteile Franken und Neuhofen bei einer Umsetzung des Projekts von drei Seiten mit Windkraftanlagen umzingelt würden. Der Gemeinderat schloss sich den Argumenten der  betroffenen Anwohner an, dass die von den Gemeinden Laberweinting und Mengkofen geplanten Anlagen wichtig und hinnehmbar sind, jedoch die Planungen der Georg Jos. Kaes GmbH die komplette östliche Seite vereinnahmen, was zu einem nicht hinnehmbaren Maß an Beeinträchtigungen führen würde. Dementsprechend folgte die Ablehnung für die zwei Windkraftanlagen auf Laberweintinger Gemeindegebiet. Die weiteren Anlagen müssen von den Gremien der anderen betroffenen Gemeinden behandelt werden. Im nichtöffentlichen Teil beschloss der Gemeinderat die Vergabe der Planungsleistungen für einen eventuellen Breitbandausbau an die Firma IKT aus Regensburg. Nur mithilfe dieser Planung kann eine Realisierbarkeit abgeschätzt werden.